Linkaufbau Monatsrückblick März 2014

31. März 2014 | Von in Agenturleben

Im März kommt durch die alljährlichen SEO-Konferenzen Bewegung in die Branche. Auch abseits der Konferenzhotels gab es Neuigkeiten und interessante Ideen, die ich hier zusammenfasse. Unter anderem: Google geht gegen Blog-Netzwerke vor und erhält ein neues Patent, negative SEO-Kollateralschaden + Content-Marketing-Unternehmenskultur.

Linkbuilding

Auch im März gab es wieder Meldungen, dass Google aktiv gegen Blog-Netzwerke vorgeht:
http://searchenginewatch.com/article/2335246/Google-Penalizes-MyBlogGuest-a-Guest-Blog-Network

Damit die eigene Site nicht durch solche und ähnliche minderwertige Links geschädigt wird, ist es wichtig Vorsichtsmaßnahmen gegen negative SEO zu kennen. In erster Linie heißt das, die neuen Backlinks zur Website stets im Auge zu behalten. Werden hier tatsächlich unnatürliche Links entdeckt, sollten diese entfernt werden oder per Disavow-Tool für ungültig erklärt werden.
Details: http://searchenginewatch.com/article/2333626/4-Ways-to-Avoid-Getting-Hit-by-Negative-SEO-or-New-Unnatural-Links

Diese Links sollten dabei als unnatürlch eingestuft und in der Folge abgebaut werden:

  • gekaufte “redaktionelle” Links mit harten Ankertexten
  • sämtliche gekauften Links von Seiten, die Google wahrscheinlich als Linkverkäufer kennt (das können auch namhafte Zeitungen sein)
  • Advertorials
  • Forenlinks mit harten Ankertexten, von Usern mit wenigen Beiträgen oder aus Foren, wo sich minderwertige Links auf andere Domains häufen
  • Blogkommentare
  • Webkataloge ohne Themenrelevanz und ohne redaktionelle Prüfung der Einträge
  • Social Bookmarks
  • Artikelverzeichnisse

Mehr: http://www.seokratie.de/welche-links-sollte-man-loeschen/

Ein interessantes Fallbeispiel zeigt auch, dass unnatürliche Links nicht immer auf böswillige Bemühungen von Konkurrenten zurückgehen müssen. Im beschriebenen Fall wurde die betroffene Seite von Spammern als Trust-Link ausgewählt, weil sie gute Rankings für bestimmte Suchanfragen erzielte. In der Folge wurde die Website für diese Spam-Links vom Google-Algorithmus bestraft. Schade, dass Google hier noch machtlos ist und das nicht erkennt.
Die Fallstudie im Detail: http://moz.com/blog/a-startling-case-study-of-manual-penalties-and-negative-seo

Nun aber zu positiven Ideen und Taktiken. SEER Interactive hat Ideen für den Anfang des Linkaufbaus zusammengetragen:

  • Wettbewerberlinks nachbauen oder noch besser Strategien der Konkurrenz ausbauen
  • Bei Seiten, die auf Social Media Profile verlinken, anfragen, ob auch auf die Website verlinkt werden könnte
  • Links durch Angebote für Jobs und Praktika aufbauen
  • Reverse Image Search nutzen: Wo wird das eigene Logo oder anderes Bildmaterial verwendet und nicht verlinkt?
  • Wo etwas gesponsert wird, Links einsammeln wenn immer möglich

Mehr: http://www.seerinteractive.com/blog/link-building-guide-when-you-have-no-links

Linkaufbau über Communities ist dann schon eine Strategie für Fortgeschrittene. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Varianten:

  1. eigene Community aufbauen und ausbauen
  2. Inhalte schaffen, die für andere, bereits bestehende Communities interessant sind und hier gestreut werden können

Jeweils ein Fallbeispiel: http://moz.com/blog/when-building-communities-isnt-the-best-way-to-build-links

Ein neues Patent wurde Google-Ingenieur Navneet Panda, dem federführenden Entwickler des Google-Algorithmus-Updates “Panda”, zugesprochen. Wie an der Diskussion hier hervorgeht, wird aktuell noch über die Interpretation und Implikationen gestritten.
Wahrscheinlich ist aber, dass zukünftig die Anzahl von Suchanfragen im Verhältnis zu den Backlinks eine Rolle spielen wird.

 

Content

Bei Content denken viele sofort daran, etwas neues zu schaffen. Doch auch bestehende Inhalte sind eine gute Resource im Linkbuilding. Dafür muss natürlich jemand den Überblick über alte Inhalte haben, diese aktualisieren und zu gegebenen Anlässen wieder hervorkramen.
Details: http://searchengineland.com/turning-old-content-new-links-186281

Wenn doch etwas ganz Neues gemacht werden soll und gute Ideen gesucht werden, einfach hier eine aussuchen:
Das sehr ausführliche Periodensystem der Elemente des Content Marketing

 

Periodensystem des Content Marketing

Quelle: https://econsultancy.com/blog/64539-introducing-the-periodic-table-of-content-marketing

Häufig werden Content Strategie und Content Marketing als Synonyme verwendet. Tatsächlich sind es zwei sehr unterschiedliche Felder, die in Einklang zu bringen gar nicht so leicht ist, besonders wenn dann noch interne und extern produzierte Inhalte aufeinandertreffen. Doris Eichmeiers These: Content Strategen sollten von Content Marketern in Puncto Kreativität lernen, Content Marketer auf der anderen Seite können von der langfristigen Perspektive der Content Strategen profitieren.
Der ganze Beitrag: http://pr-blogger.de/2014/03/18/content-strategie-und-marketing-wie-zankende-geschwister/

Mark Schaefer hat die Debatte um Content Shock angestoßen. Jetzt unterbreitet er zehn Vorschläge um weiterhin effektive Inhalte zu verbreiten. Die Top 3 für mich:
1. Inhalte “atomisieren”, also in kleinen, leicht verdaulichen Häppchen anbieten.
2. Menschlich sein, also den eigenen Charakter mit Ecken und Kanten ruhig so zeigen.
3. Nichen finden, wo es noch keine guten Inhalte gibt und Wettbewerber noch nicht sind.
Mehr: http://www.businessesgrow.com/2014/03/17/content-shock-strategies/

 

Inspiration

Gute Vorbilder sind immer inspirierend. An den Beispielen einer Content-Marketing-Kultur im Unternehmen wird klar, wie einfach und selbstverständlich gute Inhalte entstehen, wenn sie die gebührende Priorität erhalten:
http://www.kristakotrla.com/content-marketing-culture-examples/

Inspiration für Geschichten, die Unternehmen erzählen sollten, liefert hoffentlich auch meine Präsentation zum Thema “Storytelling” von der SEO CAMPIXX.

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Andreas Schülke

Head of Agency bei Bloofusion Germany GmbH

Andreas Schülke leitet als Head of Agency die Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Er schreibt schwerpunktmäßig zu den Themen Content-Marketing, Linkaufbau und SEO.

Privat treibt er viel Sport und ist Spielertrainer beim Freizeitliga-Verein SC Münster United. Außerdem ist er Fan von Werder Bremen und musikbegeisterter Hobbykoch.

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13 Kommentare zu “Linkaufbau Monatsrückblick März 2014”

  1. Avatar-Foto Peter

    „Links durch Angebote für Jobs und Praktika aufbauen“ so was geht dann soweit, dass Firmen Jobs ausschreiben die es gar nicht gibt, nur wegen der Links. Super toll und Mega Natürlich 🙁 Aber gute Blockkommentare als böse hinstellen…mir fehlen da irgendwie die Worte.

  2. Avatar-Foto Andreas Schülke

    Danke für den Kommentar, Peter.
    Als manipulative Strategie sollte das natürlich nicht benutzt werden, das kann nur nach hinten losgehen. Vielmehr soll es hier darum gehen, aus Aktivitäten und Ressourcen, die sowieso viele Unternehmen haben (wie eben die Bewerbersuche), auch einige Links zu generieren. Wie im Artikel von SEER Interactive auch geschrieben wird, sind dies ohnehin keine langlebigen Links und eine besondere Rankingentwicklung für kommerzielle Keywords ist dadurch auch nicht zu erwarten.

    Auch bei den Blogkommentaren noch einmal zur Klarstellung: Was Julian Dziki hier meint, sind Blogkommentare, die einzig und allein aus einem Grund gepostet werden: Weil es einen Dofollow-Link dafür gibt. Um in relevanten Online-Communities in der eigenen Branche wahrgenommen zu werden, ist es mehr als legitim, Kommentare mit Mehrwert zu Blogbeiträgen zu verfassen. Dann sollte es aber vollkommen egal sein, ob dabei ein Link entsteht oder nicht.

  3. Avatar-Foto Dani Schenker (Linksquad)

    Schöne Zusammenfassung.
    Schade hat es meine Infografik nicht in die Auswahl geschafft 😉

    Negative SEO ist auf jeden Fall ein Thema, welches sicher noch eine Weile lang aktuell bleiben wird. Denn selbst wenn es Google schafft, Tools bereit zu stellen, mit welchen man einen Penalty schnell umdrehen kann, ist der Schaden natürlich massiv.

    (Im dritten Absatz heisst es “wrid” statt “wird”.)

  4. Avatar-Foto Andreas Schülke

    Da stimme ich Dir zu, Dani. Negative SEO wird erstmal wichtig bleiben. Man sollte also für eigene Websites bzw. die der Kunden die Backlinks stets im Auge behalten. Nicht nur, welche dazukommen, sondern auch die, die wegfallen. Denn böse Menschen, die weiter denken als SPAM-Links für Konkurrenten aufzubauen, könnten ja auch losgehen und “im Auftrag” Mails verschicken mit der Bitte, Links zu entfernen (dann natürlich die guten Links).

    Den Tippfehler habe ich still und heimlich korrigiert, danke für den Hinweis.

  5. Avatar-Foto Dani Schenker (Linksquad)

    Guter Punkt betreffend dem Abbau, Andreas. Da macht uns Google das Leben wirklich nicht einfacher… 😉

  6. Avatar-Foto Alexander

    Hi Andreas,

    sind »Links durch Angebote für Jobs und Praktika aufbauen« nicht mittlerweile so nah an der Abschussliste wie es Presseartikel schon sind? Ich kann mir vorstellen dass es Leute auch gerne und schnell übertreiben werden …bzw. es schon machen und es dadurch auch relativ fix erkannt wird.

  7. Avatar-Foto Andreas Schülke

    Danke für Deinen Kommentar, Alex.
    Übertreiben sollte man es grundsätzlich mit keiner einzelnen Taktik. Pressemitteilungen können auch legitim sein, wenn es wirklich eine interessante Pressemeldung gibt und damit nicht hunderte von Presseportalen automatisiert überflutet werden.
    Das Gleiche gilt auch für Jobportale. Werden diese ohnehin genutzt, um Jobs und Praktika bekanntzugeben, spricht nichts dagegen, die Links mitzunehmen.

  8. Avatar-Foto Schneider

    Hallo,
    was sind das denn für Tipps?

    Abbau von Links zu renommierten Zeitungen?
    Abbau von Social Bogmarks?
    Abbau von Blogkommentaren, Foren und Artikelverzeichnissen?
    Keine Pressemitteilungen mehr?

    Also alle Online-PR am besten einstellen?
    Gepriesen sei der Prophet Seo, der mit Google Gott gesprochen hat und solche Tipps als Evangelium verbreitet.
    Na, danke

  9. Avatar-Foto Andreas Schülke

    Hallo Frau Schneider,

    danke für den Kommentar.
    Auch hier zur Klarstellung:

    + Links von renommierten Zeitungen sind super
    – schlecht sind redaktionell aussehende Beiträge oder Advertorials mit harten Ankertexten (also einem Link mit dem Text “Keyword”)

    – Ja, Links aus Social Bookmarking Verzeichnissen helfen aus SEO-Sicht gar nicht und sind risikobehaftet, also weg damit. Social Bookmarks haben auch nichts mit Online-PR zu tun. Ebenso Artikelverzeichnisse.

    + Blogkommentare und Foreneinträge können Sinn machen, wenn man dadurch an einer relevanten Community teilhat und die richtigen Kreise erreicht.
    – Wenn Forenposts und Blogkommentare einzig und allein des Backlinks wegen vorgenommen wurden, dann sind das i.d.R. schlechte (gefährliche) Links.

    + Ähnliches gilt für Pressemittelungen. Wenn es eine Story gibt, die für Redakteure und Medien interessant ist, dann raus damit.
    – Schlecht sind minderwertige Mitteilungen, die massenweise nur für die Links herausgepumpt wurden.

    Hoffe das hilft beim Verständnis.
    Und: Online-PR bitte nicht einstellen, sondern im Gegenteil, mehr davon!

  10. Avatar-Foto Lucas

    Forenlinks funktionieren bei uns auch 2014 noch sehr gut und ich bin der festen Überzeugung, dass das, wie schon gesagt wurde, auch so bleiben wird, wenn man sich dabei Mühe gibt, echtes Interesse an der Community hat und vorallem Kreativität zeigt. Gefährlich sind immer nur die Muster und es gibt genügend Elemente mit denen man diese Muster brechen kann.

    Grüße

    Lucas

  11. Avatar-Foto Andreas Schülke

    Da hast Du Recht, Lucas. Handgemachte und kreative Beiträge, die nicht störend auffallen, sondern Mehrwert bieten und auf das Interesse der Community stoßen, funktionieren auch heute noch. Ich sehe auch keinen Grund, warum sich das jemals ändern sollte.

  12. Avatar-Foto Omicroner

    Hallo Andreas,

    ich finde es sinnvoll und nützlich, neue Felder zu erschließen, die noch nicht den Beigeschmack einer bloßen SEO haben.
    Als Fertiggaragen-Händler, der seine Kunden vor allem Online gewinnt, bin ich natürlich auf ein gutes Ranking angewiesen.
    Andererseits will ich meine Aktivitäten im Web nicht ausschließlich unter dem Gesichtspunkt “SEO” sehen. In Foren und sogar in Blogs gibt es einen teilweise sehr lebhaften Austausch zu Sachthemen, bei denen ich oft weiterhalfen – aber genauso oft selber profitieren kann. Dass diese Möglichkeiten mittlerweile in Verruf geraten sind, ärgert mich und ich will gar nicht daran denken, wie sich das noch entwickelt, wenn nun auch noch Stellenbörsen für SEO genutzt werden.
    Links sind eine gute Sache fürs Ranking, aber das Internet ist für mich wesentlich mehr, als eine Linkquelle.
    Viele Grüße
    Stefan

  13. Avatar-Foto Andreas Schülke

    Hallo Stefan,
    danke, dass Du Deine Meinung hier geteilt hast. Wenn mehr SEOs und Website-Betreiber diese Perspektive sähen, würden diese sinnvollen und nützlichen Ressourcen und Diskussionen im Internet (wie eben Foren, Blogkommentare und Stellenbörsen) auch nie in ein schlechtes Lich gerückt und missbraucht werden.
    Tatsächlich ist das eine Sache, die wir häufig bemerken: Die große Perspektive auf das Online-Marketing als großes Ganzes (SEO ist nur ein Teil davon) fehlt bei vielen.

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