Google Knowledge Panels: Direkte Infos für Entitäten

21. Mai 2012 | Von in SEO

Google hat wieder etwas neues vorgestellt: den Knowledge Graph (siehe Blog-Post von Google: “Introducing the Knowledge Graph: things, not strings“). Worum es dabei geht, fasst Google so zusammen:

The Knowledge Graph enables you to search for things, people or places that Google knows about—landmarks, celebrities, cities, sports teams, buildings, geographical features, movies, celestial objects, works of art and more—and instantly get information that’s relevant to your query.

Das sieht dann z. B. so aus:

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Interessant auch das Feature, das bei Mehrdeutigkeiten nachfragt, z. B. bei der Suchanfrage “new york” (ist die Stadt oder der Bundesstaat gemeint?):

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Diese Auflösung der Mehrdeutigkeiten, funktioniert aber nur bei Entitäten, die Google eben auch kennt. Wenn ich z. B. nach “apple” suche, werde ich nicht darauf hingewiesen, dass es “Apple (Corporation)” und “Apple (Fruit)” gibt. Bei anderen Suchanfragen klappt das schon, z. B. bei Berlin (Stadt und Band).

Derzeit kann man das alles nur auf Google.com ausprobieren. Für die meisten deutschen Suchanfragen funktioniert es schon ganz hervorragend, außer bei einigen wenigen Suchanfragen. So verbindet Google mit dem “1. fc nürnberg” nur den Ort, aber nicht den Fußballvereien. Der heißt nämlich “1. fc nuremberg”:

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Die Daten stammen übrigens wohl aus verschiedenen Quellen, wie man bei Search Engine Land erfahren kann:

Contributions happen with Freebase, but data also comes from publicly-available sources like Wikipedia and The CIA World Factbook and even information out of Google Books.

Ist SEO wieder am Ende?

Es stellt sich natürlich die Frage, ob Google mit dieser Änderungen anderen Websites Traffic wegnimmt.

Wie immer bin ich hier eher auf der vorsichtigen Seite. Die Suchanfragen, für die ein “Knowledge Panel” (es gibt laut SEL noch keinen offiziellen Namen dafür) angezeigt wird, stammen überwiegend aus eher nicht kommerziellen Themen. So ist es mir nicht gelungen, für irgendeinen generischen Suchbegriff ein Panel zu erhalten. Auch für Namen von Unternehmen taucht nichts auf.

Ich könnte mir vorstellen, dass die Neuerungen der Wikipedia Traffic kosten kann. Auch einige Plattformen, die sehr viel Traffic für Musik/Filme bekommen, könnten leicht verlieren.

Man kann aber auch von den Panels profitieren, denn von dort wird auch auf Dienste verlinkt:

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Wie man dort aber hereinkommt, entzieht sich meiner Kenntnis. Es scheint so, dass alle diese Sites Schema.org-Markup nutzen, aber es werden ja im Beispiel immer nur zwei Links angezeigt, obwohl es deutlich mehr Kandidaten gäbe. Wie Google die Sites auswählt, ist also nicht klar.

Insgesamt glaube ich, dass die Neuerung zwar interessant für Nutzer ist, aber in der Summe wohl wenig für Websites bringt – positiv wie negativ. Aber wir bleiben an dem Thema dran. (Wie gesagt: In Deutschland funktioniert es eh noch nicht)

Zum Schluss gibt’s noch das offizielle Video von Google:

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

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