Ungefähr seitdem es AdWords gibt, wird diskutiert, ob man auf den eigenen Marken- oder Unternehmensnamen (z. B. “internetkapitäne” oder “bloofusion”) bieten soll. Weil das Thema aktuell mal wieder hochkocht, habe ich auch mal meine Gedanken dazu formuliert. Weil das doch eine Menge Gedanken waren, habe ich das Ergebnis auf mehrere Beiträge verteilt.
Fairness
Das Hauptargument gegen “Branding-Anzeigen” ist klar: Sie kosten Geld und der Großteil der Besucher würde ohnehin problemlos die Website des Markeninhabers finden – die steht schließlich auf der ersten Position bei den organischen Suchergebnissen.
Bei SeoBook.com hat Aaron Wall nun einen recht langen Beitrag zum Thema geschrieben. Darin kommt zunächst Verärgerung über Google zum Ausdruck. Googles Intransparenz und die allgemeine Tendenz, die organischen Suchergebnisse immer weiter nach unten zu drängen, sorgen natürlich für Unmut. Überhaupt spielt der Aspekt oft eine große Rolle: Ist es fair, dass Google mit “Brand-Traffic” Geld verdient?
Dahinter steht oft die Einstellung, dass dieser Traffic ohnehin dem Werbetreibenden und nicht Google gehört. Ich glaube, das kann man durchaus diskutieren, aber letztlich führt es zu nichts. Pragmatisch betrachtet muss man sich deshalb davon lösen, ob das nun fair ist oder nicht. Sollte man also Werbung auf die eigene Marke schalten?
Markenbildung
Gerne angeführt wird, dass die Werbung mit AdWords zur Markenbildung beiträgt, weil der Werbende dadurch mehr Fläche auf der Ergebnisseite einnimmt. Aaron Wall gibt zu bedenken, dass die neuen, extra großen Sitelinks in den organischen Suchergebnissen nun schon so viel Platz einnehmen, dass man sich die Anzeige auch sparen kann.
Auch SEO-United empfiehlt, den Einsatz von Branding-Anzeigen wegen großer Sitelinks noch einmal zu überdenken. Stattdessen solle man besser dafür sorgen, dass die Sitelinks selbst besser auf die Botschaft des Werbetreibenden abgestimmt werden. Auch dieser Teilaspekt spricht eigentlich für die AdWords-Anzeigen, denn es ist vergleichsweise einfach, den Anzeigentext auszutauschen, wohingegeben das organische Listing schwerer zu kontrollieren ist.
Morgen geht’s weiter mit dem Aspekt Schutz vor Wettbewerbern. Freue mich auf Diskussionen…