Auf der SMX Advanced haben wir gemerkt, dass das Thema “Rich Snippets” sehr hoch auf der Agenda vieler Unternehmen und Agenturen steht. Wir haben daher ein kurzes Bloofusion Advisory geschrieben, das die Grundlagen für Nicht-Techies übersichtlich zusammenfasst.
Rich Snippets
Google testet derzeit bei einigen ausgewählten Websites so genannte Rich Snippets, bei denen die Suchmaschinen-Ergebnisse um Informationen erweitert werden. Das Suchergebnis besteht dann nicht mehr nur aus der Titelzeile und dem so genannten Snippet (der zweizeilige Textausschnitt). Vielmehr wird das Snippet z.B. um die Anzahl der Testberichte, der durchschnittlichen Bewertung und der Preislage erweitert. Google nennt diese neue Darstellung daher “Rich Snippets”.
Google (und potenziell andere Suchmaschinen) können die benötigten Informationen aber nicht ohne Hilfe aus den jeweiligen Seiten extrahieren, da einer automatisierten Software die Kenntnis der Inhalte fehlt. Website-Betreiber müssen daher Strukturen in ihren Seiten so aufbereiten, dass diese von Suchmaschinen verstanden werden können.
Markup mit Microformats/RDFa
Diese Markierung von Informationen (Markup) kann derzeit über zwei unterschiedliche Methoden erfolgen: Microformats und RDFa. Wer einen Testbericht auf einer Seite veröffentlich, muss im HTML-Code z.B. kenntlich machen, wo ein Testbericht anfängt und aufhört und wie die Bewertung ist. Die beiden Möglichkeiten hierzu (Microformats und RDFa) nutzen eine leicht unterschiedliche Methodik. Beide Möglichkeiten können aber genutzt werden, ohne dass eine Methode Vor- oder Nachteile hätte.
Ein Testbericht, der Microformats nutzt, könnte z.B. so aussehen:
<div class=”hreview”>
<span class=”item”><span class=”fn”>Pizzeria Mario</span></span>
<span class=”rating”>4.5</span>
<span class=”summary”>Sehr gute Pizza – schnell geliefert und preiswert.</span>
</div>
Die einzelnen Attribute wie “item” und “rating” sind dabei standardisiert, so dass eine automatisierte Software die entsprechend markierten Stellen einer Bedeutung zuordnen. Derzeit gibt es laut Google nur zwei Standards, die von Google selber unterstützt werden: “Reviews” für Testbericht und “People” für Kontakdaten. Weitere Standards (z.B. “Products” für Produktdaten) werden aber sehr wahrscheinlich folgen.
Relevanz
Snippets werden mit großer Wahrscheinlichkeit zunächst keine Auswirkungen auf Suchmaschinen-Rankings haben. Wer also seine Website mit entsprechendem Markup anreichert, wird dadurch eher keinen Zuwachs in der Suchmaschinenreichweite feststellen.
Interessant ist das Konzept derzeit vor allem, weil man dadurch schon sehr bald Suchergebnisse optisch aufwerten und so bei gleichen Rankings mehr Traffic erzeugen können wird.
Relevant sind Rich Snippets zunächst für alle Websites, die über Testberichte verfügen (z.B. Preisportale) oder die Kontaktdaten anzeigen (z.B. Social Networks). Da damit zu rechnen ist, dass auch weitere Standards demnächst unterstützt werden, sollten alle Unternehmen ihre Websites an diese Standards anpassen.
Vor allem sind Rich Snippets für Online-Shops interessant, da diese sowohl über Produktinformationen als auch recht oft über Produktbewertungen verfügen. Diese Informationen sollten auf jeden Fall entsprechend markiert werden, um der Konkurrenz voraus zu sein.
Derzeit scheint es übrigens so zu sein, dass Google die Websites, die über entsprechendes Markup verfügen, manuell freischalten muss. Wer die eigenen Daten also standardkonform markiert, wird nicht automatisch in den Genuss der Rich Snippets kommen.
Meine Einschätzung
Rich Snippets sind sehr interessant, um die eigenen Suchergebnisse optisch aufzuwerten. Gerade Portale und Online-Shops, die über eine Vielzahl strukturierter Daten verfügen, können hier mit oft geringem Aufwand einen signifikanten Effekt erzielen. Unternehmen sollten Ihre Websites jetzt frühzeitig auf die neuen Standards ausrichten, um anderen Konkurrenten einen entscheidenden Schritt voraus zu sein.