Search Camp 21: Content Marketing – Vorbilder finden, Risiko minimieren

7. März 2017 | Von in Content Marketing, Podcast "Search Camp", SEO

Content-Marketing bietet ein großes Risiko: Ein bestimmter Content könnte floppen und die gewünschten Ziele (Verlinkungen, soziale Signale …) nicht generieren. Dabei gibt es durchaus Methoden, um dieses Risiko zu verringern – und zwar die Suche nach Content-Vorbildern. Wie findet man Content-Projekte, die gut funktioniert haben? Wie lernt man daraus und macht es idealerweise noch besser?

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Shownotes:

Transcript:

Moin und herzlich willkommen zur Search Camp Folge 21. Mein Thema heute ist “Content Marketing – Vorbilder finden und Risiko minimieren”. Worum geht’s dabei? Das Thema Content Marketing ist in aller Munde, aber man darf nicht vergessen, Content Marketing ist auch eine Investition. Investition in Zeit und/oder Geld. Und je sicherer man sich ist, dass so eine Investition in ein bestimmtes Content Projekt auch funktioniert, desto besser ist es. Und ein Weg, um sehr sicher zu sein, dass etwas funktioniert, ist die Suche nach Content Vorbildern. Und das stelle ich heute mal vor. Bis gleich!

So. Da sind wir wieder. Also das Thema “Vorbilder finden”. Vorbilder heißt bei uns, das sind Content Projekte, die eine bestimmte Anzahl und/oder Qualität an Signalen generiert haben. Signale kann natürlich erstmal alles sein. Bei uns, unser Fokus ist eher Search Driven Content Content Marketing, also immer mit SEO im Hintergrund. Und deswegen heißt Signale bei uns klassisch: Externe Verlinkungen, soziale Signale oder auch Erwähnungen.

Im Folgenden möchte ich mich eigentlich eher auf Verlinkungen fokussieren. Die anderen Themen kann man natürlich analog umsetzen. Das hätte aber heute nicht mehr so ganz in den Podcast gepasst. Und, muss man auch sagen, Verlinkungen sind einfach erstmal noch klassisches SEO-Denken, aber sind auch erstaunlich einfach zu messen und deswegen ist es natürlich auch immer eine ganz gute Zielsetzung.

Für die Suche nach solchen Vorbildern haben wir uns ein Inhouse-Tool gebastelt. Bei uns hat alles einen englischen Namen. Das ist der Role Model Finder. Der macht für uns vieles leichter und sehr vieles sehr viel schneller. Den braucht man aber nicht wirklich. Es geht auch ohne und das zeige ich heute. Wie gesagt, wir können es vielleicht ein bisschen flotter, aber die Idee dahinter ist natürlich immer die gleiche, ob ich das Tool jetzt habe oder nicht.

Was brauche ich? Eigentlich brauche ich primär 2 Sachen, einmal brauche ich eine Google-Suche, die sollte überall verfügbar sein. Und dann brauche ich natürlich ein Tool, um zu messen, ob ganz bestimmte Seiten auch ganz bestimmte Signale erreicht haben. Wenn man wie hier und heute über das Thema Verlinkungen spricht, dann würde ich den Fokus auf Majestic setzen, also wie viele Links hat ein ganz bestimmter Beitrag gebracht? Und nicht nur das, also nicht nur Quantität, sondern auch Qualität. Ich kann mir vor allem eben auch angucken, welche Links hat er gebracht. Und das Welche ist ganz wichtig, weil es geht nicht nur darum zu sagen, dass ein bestimmter Beitrag jetzt 20 Links bekommen hat. Das ist zwar schön, aber man muss auch sagen, dass Majestic als Linkdatenbank nicht immer nur von Qualitätslinks durchflutet wird, sondern es geht eben auch darum sich zum einen die Qualität anzugucken, aber auch ganz bestimmte Muster zu finden. Also wer verlinkt da? Und wie viele von diesen guten Links gibt es eigentlich?

Es macht nämlich überhaupt keinen Sinn das alles zu machen, um nur die paar Backlinks eines Vorbildes nachzubauen. Also angenommen ich finde jetzt einen Beitrag, der hat 20 Verlinkungen gebracht bei einem Konkurrenten und dann sage ich: Okay, ich baue den jetzt besser nach und dann kontaktiere ich diese 20 Linkquellen. Das ist natürlich kompletter Unsinn. Kann man machen, aber da wird unglaublich wenig bei rumkommen. Besser ist es eben skalierbare große Mengen an Websites zu finden für das Seeding dieses Beitrags.

Ich habe mir mal ein Beispiel herausgesucht, um das Ganze mal zu erläutern. Und zwar angenommen du hast jetzt einen Online-Shop für Hundebedarf. Was würde unser Tool machen? Es würde das Wort „Hunde“ suchen in Kombination mit bestimmten Wörtern, zum Beispiel „Ratgeber“, „Trends“ und „Studie“. Da gibt’s noch einen ganzen Stapel mehr von, aber im Großen und Ganzen sind es eigentlich ungefähr die. Wenn ich das mache und für „Hunde Studie“ würde ich zum Beispiel relativ vorne in den Suchergebnissen die „Studie über den Gesundheitszustand vegetarisch ernährter Hunde“ finden. Das ist ein Link, den findet ihr auch in den Shownotes. Eine Studie, die hat die PETA gemacht und wenn ich das Ganze in Majestic reinstecke, sagt mir das Tool Domainpopularität 28, das heißt 28 verschiedene Websites verlinken auf diese Studie, auf der Website der PETA. Wie gesagt, 28 heißt jetzt erstmal nichts. Das kann gut oder schlecht sein. Also gucke ich mir an, wer verlinkt da eigentlich? Was werde ich sehen?

Ich werde zum Beispiel sehen, dass die Website veganerhund.de darauf verlinkt, also hier ein thematisch passendes Portal, also zum Thema vegan und Hund. Ich werde aber auch sehen, dass allgemeine Hundeblogs darauf verlinken, also zum Beispiel fiffibene.de. Der hat darüber berichtet, der hat auch eine eigene Umfrage gemacht und wenn man das liest, merkt man schon, dass sehr viele Hundehalter das kritisch sehen. Und das wäre schon so ein Punkt, wo mir als Content Marketer jetzt das Herz aufgeht, denn wann immer Sachen kritisch gesehen werden oder auch polarisieren, weiß ich eigentlich, dass es typischerweise gut funktionieren wird. Den 3. Link, den ich zum Beispiel finden würde, wäre veganmoster.com. Das ist ein allgemeines Vegan-Portal. Da geht’s gar nicht ums Thema Hunde, aber auch für die ist das Thema interessant. Und das ist natürlich auch schön, weil ich weiß, offensichtlich interessiert sich auch die vegane Humanbevölkerung für das, was den Hunden da vermeintlich angetan wird.

So, jetzt wird es wohl uns darum gehen den Content aufzubauen. Wir haben ja schon gesehen, das Thema liegt ungefähr fest, also vegane Ernährung von Hunden. Jetzt geht’s vor allem natürlich darum das Ganze besser zu machen. Also angenommen wir wollen jetzt den großen Megabeitrag schreiben, dann würden wir halt gucken: Was muss da eigentlich alles rein? Ich muss sagen, ich bin jetzt nicht im Thema, ich habe keinen Hund, zugegeben. Was mache ich also klassisch als SEO? Ich schmeiße erstmal Keyword Tools an. Der Keyword Planner selber ist natürlich immer eine gute Option, aber vor allem bei spezielleren Themen würde ich den nicht nutzen, sondern hier würde ich eben Tools nutzen wie keywordtool.io oder answerthepublic.com, auch die stecke ich gerne in die Shownotes mit rein. Viele von euch werden das aber kennen. Und dann kriege ich eben ganz viele Suchvorschläge.

Wenn ich jetzt zum Beispiel da die Suchanfrage “Hunde vegan” hereinstecke in diese Tools, dann kriege ich eben Suchvorschläge, die damit im Zusammenhang stehen. Da steht dann zum Beispiel die Suchanfrage “können Hunde vegan leben”. Es wird auch die Frage gestellt, ob das Tierquälerei ist. Diese Fragen sollte ich in meinem Megabeitrag, in meinem Ratgeber beantworten. Es wird aber auch gefragt “Hunde vegan wie ernähren”, das heißt, ich könnte jetzt zum Beispiel auch Rezepte bringen. Es wird aber auch nach Nahrungsergänzungsmitteln gesucht, auch da könnte ich ja sagen: Macht das eigentlich Sinn? Braucht so ein Hund das? Oder es wird auch “Hunde vegan Buch” gesucht. Das heißt, wenn es natürlich weiterführende Informationen gibt, dann sollte ich natürlich auch da auf entsprechende Literatur hinweisen. Und so geht das Ganze fort, also das sind zig hunderte Suchvorschläge, die man da finden kann und die muss man eben alle durcharbeiten und dann quasi seine eigene Agenda für seinen großen Ratgeber zusammenbasteln.

Man muss übrigens nicht unbedingt eine Seite wählen. Also es geht nicht darum, dass du Pro oder Contra sein musst, du kannst auch Pro und Contra sein, also ein typisch dialektischer Beitrag. Dass du eben sagst: Okay, Pro-Argumente gibt es, Contra-Argumente gibt es. Vielleicht macht es auch Sinn, dass für ganz bestimmte Hunderassen ist es eher ein Pro und für ganz bestimmte Hunderassen ist es eher ein Contra. Auch das darfst du natürlich darstellen.

Wenn du diesen Content fertig hast, darfst du natürlich nicht das Seeden vergessen. Aber da hilft mir eben die erste Stufe, also das, was ich eben schon mal geprüft habe, nämlich wer verlinkt eigentlich auf den Content? Das heißt, ich gehe jetzt hin und suche mir über entsprechende Tools alle Vegan-Portale heraus, schreibe die an. Ich suche mir alle Hunde-Portale raus, alle Hunde-Foren, alle Hunde-Blogs und so weiter und so fort. Das muss ich natürlich professionell umsetzen. Also die Zeit, die ich in Seeding stecke, sollte mindestens so groß sein wie die Zeit, die ich für den Aufbau des Contents verwende. Und dann geht’s eben darum in diesem Fall eben Links zu ernten, also viele Websites anschreiben, um einen Link betteln, das ganze natürlich sehr geschickt machen und hoffentlich dann die große Ernte einfahren. Hätte ich hier allerdings keine Sorge, dass, wenn man diesen Ratgeber oder wie auch immer man das Ganze aufzieht, wenn man das richtigmacht, dann kommen auch relativ garantiert hinten die richtigen Links bei rum.

Nochmal abschließend: Warum ist das Thema eigentlich so wichtig? Ich hoffe, das kam in dem Beitrag heraus. Es geht wirklich um Risikominimierung. Ich kenne leider viele Beispiel, wo es darum geht: Content Marketing ja, wir haben als Ziel, wir schreiben 2 Beiträge in unserem Blog in der Woche und das reicht schon. Das ist unser Content Marketing. Kann man machen, führt aber in der Regel nicht zum Erfolg. Also man braucht Ziele und die muss man dann eben auch rigoros umsetzen. Und vor allem geht es dann eben da um Risikominimierung. Also nicht einfach irgendwas zu schreiben und ich weiß gar nicht, ob das bei meiner Zielgruppe ankommt, sondern wie gesagt, nicht aus den Fehlern anderer zu lernen, sondern aus den Erfolgen anderer zu lernen. Denn Content kostet richtig Geld. Ob ich ihn jetzt inhouse mache oder ihn auslagere, ist eigentlich egal, einfach, weil ich eine hohe Investition habe. Und so eine Denke, unser Tool oder auch das, was ihr euch da zusammenbastelt, macht es einfach leichter. Da ist keine Magie dahinter, man muss es eben einfach nur sehr gezielt machen und bei sehr vielen Kunden, auch in sehr abstrusen Themen findet man häufig solche Content Vorbilder, wo man wirklich sagen kann, das hat schon für andere funktioniert, du musst das Rad nicht neu erfinden. Du musst einfach nur ein besseres Rad bauen als die anderen und dann bist du relativ zielsicher auch dabei, dass dein Content auch richtig auf deine Ziele einzahlt.

Das war‘s auch schon für heute. Das war Search Camp Episode 21. Ich freue mich wie immer auf Feedback. Wenn ihr Ideen habt, Kommentare, was auch immer, schreibt es mir bitte. Ansonsten danke fürs Einschalten und bis bald.

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

2 Kommentare zu “Search Camp 21: Content Marketing – Vorbilder finden, Risiko minimieren”

  1. Avatar-Foto Bernd

    Guten Tag,

    die Keyword-Tools waren mir bekannt, aber beim Thema Seeding würde mich interessieren, welche Tools hier gemeint sind:

    “Das heißt, ich gehe jetzt hin und suche mir über entsprechende Tools alle Vegan-Portale heraus, schreibe die an”

    Danke + VG

  2. Avatar-Foto Markus Hövener

    Moin Bernd,

    schau Dir doch mal Linkbird + Linkmotor an… es gibt noch einige andere Tools (Buzzstream & Co.), aber mit den deutschen Tools sollte eigentlich alles möglich sein…

    Grüße,

    Markus

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