Neues in AdWords: Prognosen im Keyword-Planer

25. Oktober 2016 | Von in SEA

Im AdWords-Konto ist es nun möglich Leistungsprognosen und Suchvolumen-Trends für bereits bestehende Kampagnen oder Keywords im Konto abzurufen. Dieses Feature stand bisher nur für neue Keywords zur Verfügung. Momentan liegt es noch als Beta-Version vor, ist aber schon für alle AdWords-Nutzer verfügbar.

Die neue Funktion

Um das neue Feature zu nutzen, muss man zunächst den Keyword-Planer öffnen. Dort sieht man auf der linken Seite den neuen Reiter „Prognosen für Kampagnen oder Keywords aus Ihrem Konto abrufen“ (siehe Abbildung).

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Je nachdem, ob man die Prognosen auf Keyword- oder Kampagnenebene angezeigt haben möchte, können nun Kampagnen oder Keywords aus dem Konto ausgewählt werden. Wie wir es bereits vom bisherigen Keyword-Planer kennen, können Leistungsprognosen und Suchvolumen-Trends abgerufen werden.

Leistungsprognosen

In den Leistungsprognosen kann man die voraussichtlichen Veränderungen der Leistungsparameter wie Klicks, Impressionen und Kosten sehen, welche sich aus einer Gebotsänderung ergeben. Die Veränderungen sind sowohl in einer Graphik als auch in einer Tabelle ablesbar (siehe Abbildung unten). Die Leistungsprognosen bieten eine schnelle und gute Übersicht über die Auswirkungen von Gebotsänderungen und sind meiner Meinung nach eine sinnvolle Unterstützung zur Kampagnenoptimierung.

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Vergleich zwischen Leistungsprognosen und Gebotssimulator

Wir kennen ja bereits den Gebotssimulator, mit dem es bisher schon möglich war, die Auswirkungen einer Gebotsänderung zu prognostizieren. Nun stellt sich die Frage, ob die Daten in den Leistungsprognosen des Keyword-Planers mit den Daten aus dem Gebotssimulator übereinstimmen. Ein Vergleich zwischen den beiden Tools zeigt, dass im Gebotssimulator höhere Klickzahlen, Kosten und Impressionen als Ausgangsbasis angegeben sind (siehe Tabelle). Beim Gebotssimulator werden die Daten der letzten 7 Tage für die Prognose herangezogen. Wählt man in der AdWords-Oberfläche auf Keyword-Ebene diesen Zeitraum aus, so ergeben sich die gleichen Zahlen. Es ist allerdings unklar, aus welchen Daten der Keyword-Planer den Wert für die aktuellen Klicks, Kosten und Impressionen zieht. Dies wird im Keyword-Planer leider nicht ersichtlich.

Bei einer Gebotsänderung stimmen die prozentualen Änderungen der Leistungsdaten im Gebotssimulator und im Keyword-Planer überein. Das Beispiel zeigt, dass sich bei einer Änderung des Gebotes um 37 %, die Klicks, Kosten und Impressionen um die gleiche Prozentzahl erhöhen. Da die relativen Änderungen übereinstimmen, wird die Prognose innerhalb des Keyword-Planers auf denselben Daten gestützt sein. Nur für die Ermittlung der initialen Daten scheint Google hier noch auf weitere Daten zuzugreifen.

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Suchvolumen-Trends

Wie auch schon im bisherigen Keyword-Planer stehen im Reiter „Suchvolumen-Trends“ weitere Analysemöglichkeiten zur Verfügung. Anhand der durchschnittlichen monatlichen Suchanfragen lassen sich saisonale Schwankungen schnell erkennen. Des Weiteren werden die Suchanfragen nach Geräten und Standorten aufgeschlüsselt. Außerdem wird der Anteil an möglichen Impressionen im Vergleich zu den Mitbewerbern angezeigt. Meiner Meinung nach eine nützliche Funktion, um seine Marktposition zu bestimmen und gegebenenfalls seine Gebotsstrategie anzupassen. Allerdings sollten die Daten natürlich auch kritisch hinterfragt werden – wie immer bei solchen Angaben.

Prognosen für Keyword-Kombinationenalle-keywords

In der neuen Beta-Version ist es auch möglich Prognosen für die Kombination aus bestehenden und neuen Keywords abzurufen. Zunächst müssen hierfür neue Keywords angegeben werden. Nachdem die Prognosen für die neuen Keywords abgerufen wurden, erscheint der Reiter „Alle Keywords“, wie in der Abbildung rechts zu sehen ist. Dort können dann ebenfalls Leistungsprognosen und Suchvolumen-Trends für die kombinierten Keywords abgerufen werden.

Fazit

Mit dem neuen Feature bietet Google eine weitere hilfreiche Möglichkeit, seine Kampagnen und Keywords zu analysieren und Gebotsstrategien abzuleiten. Die graphische und tabellarische Darstellung hilft dabei, sich schnell einen Überblick zu verschaffen und ist eine sinnvolle Unterstützung bei der Kampagnenoptimierung. Die Prognosen basieren allerdings nur auf vergangenheitsbasierten Daten und stellen lediglich eine Empfehlung dar. Man sollte sich daher nicht blind auf das Tool verlassen. Die tatsächlichen Auswirkungen von Gebotsveränderungen müssen natürlich im Nachgang kontrolliert werden.

Manchmal hakt das neue Feature noch etwas und läuft noch nicht einwandfrei. Bei der Änderung der Gebote in den Leistungsprognosen gibt es des Öfteren kleine Aussetzer bei der Berechnung und Änderungen werden nicht immer vom System angenommen. Trotz des kleinen Minus, kann ich aber jedem das Tool nur empfehlen!

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Ricarda Overbeck

Ricarda Overbeck ist Senior Online-Marketing-Managerin (SEA) bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über die Neuigkeiten in Google Ads.

Wenn sie nicht gerade für Bloofusion die Kampagnen ihrer Kunden optimiert, steht sie mit der Mistgabel im Hühnerstall oder versucht die ganze Welt zu bereisen.

Ricarda ist auch auf Twitter vertreten:

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