12 Fragen an Felix Beilharz: Über sich, seinen Vortrag auf der BLOO:CON und Social Media Marketing

28. September 2016 | Von in OMCampus / BLOO:CON, Social Media

Es freut uns sehr, dass wir Felix Beilharz, einer der bekanntesten Experten für Social Media Marketing gewinnen konnten, auf der BLOO:CON (25. Januar 2017) einen Vortrag zu halten  –  „11  Praxistipps für erfolgreiches Social Media Marketing“. Für diejenigen, die schon immer etwas mehr über Felix wissen wollten, haben wir ihm ein paar Fragen gestellt. Zudem gibt er uns in diesem Interview schon einen kleinen Ausblick auf seinen Beitrag und verrät uns, was für effektives Social Media Marketing tatsächlich relevant ist.

1. Felix, stell dich doch am besten selbst einmal kurz vor.

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Social Media Marketing Profi Felix Beilharz

Mein Name ist Felix Beilharz, ich bin seit 2001 im Online-Marketing aktiv. Seit 2007 auch in der Beratung und seit 2011 selbständig. Ich verdiene mein Geld überwiegend mit Vorträgen in Europa und den USA sowie mit Seminaren und Beratungsaufträgen.

Außerdem unterrichte ich noch an ein paar Hochschulen und schreibe ab und zu mal ein Buch. Ach ja, und ein paar Affiliate-Projekte laufen auch noch nebenbei :-).

2. Kaffee oder Facebook – was gibt es bei dir morgens zuerst?

Da ich Kaffee nicht mag, zwangsläufig Facebook. Aber tatsächlich gehört ein Blick in meinen Facebook-Account zu den ersten Dingen, die ich nach oder oft schon vor dem Aufstehen so mache.

3. Wie bist du dazu gekommen, mit Social Media dein Geld zu verdienen?
Meine ersten Berührungen mit Online-Marketing habe ich als Zivi gesammelt, als ich nebenbei einen Online-Shop aufgebaut habe. Das Thema hat mich dann nicht mehr losgelassen und so habe ich in den folgenden Jahren während des Studiums ca. 100 Websites und einige Shops aufgebaut, teilweise dann später wieder verkauft. Irgendwann bin ich dann in die Beratung gerutscht und so fing es dann auch an, dass sich das Online bzw. Social Thema als ernsthafte berufliche Option herauskristallisiert hat. Social Media selbst wurde dann so ab 2009 ein immer größerer Bestandteil und ist mittlerweile der Hauptpart in meinem Job.

4. Gibt es da einen Erfolg, auf den du besonders stolz bist?
Ich hab mit 25 das erste Buch geschrieben, ich glaube, das ist nicht ganz alltäglich :-D. Auf meinen ersten TV-Auftritt war ich auch super stolz. Das hätte sich der Realschüler vom Dorf nicht träumen lassen damals… Und im August war ich als Interviewgast in einer einstündigen Live-Sendung im Radio von Los Angeles, das zählt sicher auch zu meinen bisherigen Höhepunkten.

5. Neben deiner Rolle als Speaker – was machst du gerade beruflich, hast du besondere Projekte?
Aktuell sind zwei Bücher in Planung bzw. laufen gerade an. Das dürfte in den nächsten Monaten einen guten Teil meiner Zeit verschlingen. Und ein weiteres Projekt steht an, an dem ich seit einem Jahr herumbastle. Da kann ich aber noch nichts verraten. Ach ja, und ich hab vor 5 Jahren mal einen MBA angefangen, da fehlt noch eine Klausur und die Masterarbeit. Mal gucken, ob ich den nächstes Jahr fertig bekomme 😉

6. Gibt es ein soziales Netzwerk, was man deiner Meinung nach vermehrt auf dem Schirm haben sollte?
Eigentlich müsste ich jetzt Snapchat sagen, oder? Aber das haben eh schon alle auf dem Schirm. Ansonsten sehe ich neben den Etablierten aktuell nichts, was so wirklich groß werden könnte, auch wenn das immer sehr schwer zu sagen ist. Ich beobachte viel mehr, was Facebook so alles treibt. Für die ist das Social Network ja mittlerweile nur ein Projekt von vielen, wie damals die Suche bei Google nur ein Einkommensstrom von vielen war.

7. Und welches Netzwerk nervt dich besonders oder was würdest du gerne bei einem bestimmten Kanal sofort ändern?

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Hashtag Business – Felix Social Media Konferenz

Ich persönlich kann dem ganzen Ephemeral Content Kram nicht viel abgewinnen, sowohl bei Snapchat als auch bei Instagram. Wenn ich etwas poste, darf das auch gerne morgen noch zu sehen sein bzw. ich hatte noch nie den Wunsch, dass meine Inhalte sich in kürzester Zeit selbst zerstören sollten.

Auch die Beschränkung auf ein paar Sekunden Video nervt mich. Was ist daran gut, wenn jemand eine Aussage auf 3-4 Videoschnipsel verteilen muss, anstatt einen sinnvollen, ungestückelten Beitrag zu veröffentlichen?

Aber vielleicht ist meine Aufmerksamkeitsspanne immer noch zu lang, um 10-Sekünder befriedigend zu finden :-D. Und ich finde auch, dass Bilder nicht dadurch schöner werden, dass man einen Smiley draufklatscht oder mit dem Finger drauf herumkritzelt. Aber wer das tun will, soll das natürlich gerne machen. Von daher ist es schon ok, dass die Netzwerke diesem Bedürfnis nachkommen.

8. Social Media Marketing scheint größtenteils in den Unternehmen angekommen zu sein. Geht es theoretisch trotzdem noch ohne?
Es gibt immer Fälle, wo es ohne geht. Ich hatte schon Gespräche mit Unternehmen, die gar kein Interesse an einem öffentlichen Auftreten hatten und deren Zielmarkt nur aus wenigen Zielkunden bestand, die allesamt persönlich bekannt waren. Da sind dann der Vertreterbesuch und der Katalog die deutlich sinnvolleren Kanäle.

Und wenn man mal genau hinschaut, sieht man, dass viele Unternehmen Social Media zwar machen, aber so plan- und lieblos, dass der Erfolgsbeitrag gegen Null gehen dürfte. Da kann man also durchaus noch davon sprechen, dass es bei ihnen ohne geht.
Wer aber Social Media ganzheitlich durchdenkt und sinnvoll ins Unternehmen einbaut, trägt auch die Früchte.

9. Man muss nicht auf allen Hochzeiten tanzen, aber wie findet man als Unternehmen heraus, in welchem Netzwerk die eigene Zielgruppe aktiv ist?
Da hilft es oft schon, mit den Personen in der Zielgruppe zu sprechen. Oder sich in den Netzwerken umzuschauen. Teilweise bieten die Netzwerke ja auch Tools an, um herauszufinden, wie die Nutzer aufgebaut sind (vor allem Facebook). Ansonsten kann eine kleine Anzeigenkampagne schon ganz gute Indikatoren liefern.

10. Was machen die meisten Unternehmen deiner Meinung nach falsch in diesem Bereich?
Social Media wird in kleineren Unternehmen immer noch als einzelnes Maßnahmenpaket betrachtet, anstatt die Kanäle in den Marketingmix zu integrieren.
Gleichzeitig wird oft aber auch zuviel von den sozialen Medien erwartet. Bei vielen Werbemaßnahmen verlangt niemand einen monetären Erfolgsbeitrag. Welcher Mittelständler hat denn je untersucht, ob die U-Bahn-Werbung oder die Beschriftung der Firmenwagen zu neuen Kunden geführt hat? Oder weiß überhaupt, wie man so etwas untersucht? Bei Social Media, wo jeder Klick, jede Interaktion und jede daraus entstandene Anfrage nahezu lückenlos messbar ist, reicht dann aber selbst das oft nicht aus.

11. Social Media ist für viele immer noch gleichzusetzen mit „kostenlos“, was meinst du dazu?
Die Zeiten sind tatsächlich vorbei, wenn es überhaupt jemals so war. Ohne ein gewisses Ad-Budget kommt man heute nicht mehr allzu weit. Und auch coole Aktionen, Grafikbearbeitung, etc. kosten Geld. Social Media sollte als Kostenfaktor einberechnet werden.

12. Wir werden auf der BLOO:CON 11 Tipps zum sofort umsetzen von dir hören. Kannst du uns vielleicht schon einen zwölften als kleinen Aufhänger verraten?
Auf der BLOO:CON zeige ich unter anderem, wie man die Abonnentenzahl und Verweildauer im YouTube-Kanal deutlich erhöht, wie man bei Facebook mehr organische Reichweite erhält, wie man Gewinnspiele sauber aufzieht, wie man Hashtags als strategisches Marketinginstrument einsetzt oder mit welcher Content-Strategie sich oft enorme Reichweiten erzielen lassen.

Ein weiterer Tipp ist: Alle Unternehmen sollten für ihre Website Open Graph-Tags einsetzen. Das sind die Befehle, die definieren, wie ein Share bei Facebook, XING oder LinkedIn im Newsfeed aussieht. Hat man diese Open Graph-Tags nicht in der Website eingebaut und shared jemand die Seite, ziehen sich die Netzwerke irgendwelche Informationen, z.B. ein beliebiges Bild von der Startseite. Das kann perfekt passen, aber auch furchtbar hässlich aussehen. Und da ein solcher Share oft der erste Kontakt ist, den neue Nutzer mit einem Unternehmen haben, sollte man großen Wert auf ein ansprechendes, der Marke entsprechendes Auftreten wählen. Genau das lässt sich durch die Integration von Open Graph Tags erzielen. In der Praxis sehe ich gerade bei mittelständischen Unternehmen aber nur bei geschätzten 25% sauber ausgefüllte Open Graph Tags, wenn überhaupt.

13. DANKE! 🙂 Wir freuen uns auf Deinen Vortrag auf der BLOO:CON.

Und wenn Sie noch mehr über unsere BLOO:CON erfahren möchten, schauen Sie sich gerne die Agenda an und buchen Sie noch heute Ihr BLOO:CON-Ticket zum Early-Bird-Preis.

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Julia Leutloff

Julia Leutloff ist Head of Social Media bei der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und betreut dort Kunden im Bereich Social Media Advertising und Marketing. Hier im Blog schreibt sie deshalb mit Vorliebe rund um das Facebook-Universum und seine vielen unterschiedlichen Galaxien.

Privat ist Julia vor allem sportlich unterwegs und ist eigentlich immer irgendwo an der Wand, auf dem Wasser oder im Schnee zu finden.

Julia ist zudem als OMT-Expertin ausgezeichnet. SEMY-Gewinner-2019

Julia Leutloff ist in den folgenden sozialen Netzwerken zu finden:

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