Produktdetailseiten optimieren: 10 Beispiele großer Shops – und 10 Empfehlungen für Shop-Betreiber

16. Juni 2016 | Von in SEO

Dass Seitentitel und Meta Description wichtige Seitenelemente sind, um das Suchergebnis zu beeinflussen, ist hinlänglich bekannt. Aber wie macht man das eigentlich als Shop-Betreiber mit Produktdetailseiten? Man kann das ja schlecht für 100.000 Produkte alles manuell machen. Die Lösung: Schablonen.

Die Nutzung von Schablonen ist gerade bei Produktdetailseiten mehr als sinnvoll, weil der Aufwand einfach zu hoch wäre, das alles manuell zu machen – außer wenn man eine überschaubare Menge an Produkte hat.

Ich habe im Folgenden mal zehn bekannte Shops unter die Lupe genommen und geprüft, welche Schablonen dort für Seitentitel und Meta Description genutzt werden. Am Ende fasse ich das dann nochmal zusammen: Was kann man aus diesen Beispielen lernen? Welche Schablonen bieten sich wirklich gut an?

Kurzer Disclaimer: Ich habe jeweils ein Schema für Seitentitel und Meta Description angeben. Das basiert aber nur auf einer kleinen Stichprobe von Produktdetailseiten. Manche der Shops haben auch durchaus unterschiedliche Schemata für unterschiedliche Produktbereiche/Preisgruppen/… Aber das hätte hier den Rahmen deutlich gesprengt!

#1: Otto.de

Seitentitel:
“[Produktname] online kaufen | OTTO”

Meta Description:
“[Produktname] für [Preis]. [Eigenschaft 1], [Eigenschaft 2], [Eigenschaft 3] bei OTTO”

Beispiel:

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#2: Conrad.de

Seitentitel:
“[Produktname] auf conrad.de bestellen | [Artikelnummer]”

Meta Description:
“[Produktname] – einfach online von zuhause aus bestellen – auf conrad.de, Ihr Geschäft für Technologie & Elektronik. | [Artikelnummer]”

Beispiel:

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#3: Rossmann.de

Seitentitel:
“[Produktname] – ROSSMANN Online-Shop”

Meta Description:
“Jetzt [Produktname] günstig im Rossmann Online-Shop kaufen.”

Beispiel:

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#4: Globetrotter.de

Seitentitel:
“[Produktname] bei Globetrotter Ausrüstung”

Meta Description:
“[Produktbeschreibung]”

Beispiel:

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#5: Lidl.de

Seitentitel:
“[Produktname] – Lidl Deutschland – lidl.de”

Meta Description:
“[Kurzbeschreibung]”

Beispiel:

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#6: FashionID.de

Seitentitel:
“[Produktname] in [Farbe] online kaufen ([Artikelnummer]) | FASHION ID Online Shop”

Meta Description:
“Fashion ID: [Kategorie] von [Marke] | 0€ Versand | Schnelle Lieferung | Jetzt [Produktname] in [Farbe] online bestellen | [Artikelnummer]”

Beispiel:

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#7: Bonprix.de

Seitentitel:
“[Individuell geschrieben] – [Farbe]”

Meta Description:
“[Produktname] [Farbe] – [Marke] jetzt im Online Shop von bonprix.de ab [Preis] bestellen. [Beschreibung]”

Beispiel:

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#8: Tchibo.de

Seitentitel:
“[Produktname] online bestellen bei Tchibo [Artikelnummer]”

Meta Description:
“[Produktbeschreibung]”

Beispiel:

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#9: Breuninger.com

Seitentitel:
“[Produktname] von [Marke] bei Breuninger kaufen”

Meta Description:
“[Produktbeschreibung]”

Beispiel:

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#10: Cyberport.de

Seitentitel:
“[Produktname]”

Meta Description:
“[Produktname]”

Beispiel:

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Was kann man daraus lernen?

Insgesamt ist die Wahl von Seitentitel und Meta Description immer eine sehr individuelle Entscheidung, die vor allem auch davon abhängt, welche Daten man in welcher Qualität zur Verfügung hat. Grundsätzlich gebe ich aber die folgenden Richtlinien vor:

  1. Eine Artikelnummer oder etwas ähnliches in Seitentitel und/oder Meta Description aufzunehmen, macht natürlich auf den ersten Blick nur dann Sinn, wenn jemand auch nach dieser Information sucht. Es sorgt aber vor allem dafür, dass Seitentitel und/oder Meta Description dann auch in jedem Fall unique sind. Bei Tchibo.de ist es z. B. so, dass es unterschiedliche Produkte gibt, die identisch heißen (z. B. http://www.tchibo.de/3-in-1-allwetterjacke-p400055200.html und http://www.tchibo.de/3-in-1-allwetterjacke-p400073692.html). Durch die Artikelnummer im Seitentitel wird dieser dann aber insgesamt unique, so dass Google das nicht mehr in der Google Search Console moniert und zudem das Element bereitwilliger übernimmt. Wer also viele Produkte mit gleichem Namen hat, sollte das durchaus in Erwägung ziehen.
  2. Alleine die Produktbeschreibung für die Meta Description zu nutzen, kann eine gute Idee sein, wenn die Produktbeschreibung denn auch lang genug ist und vor allem auch inhaltlich wirklich sinnvoll ist. Google wird ja in der Regel die ersten ca. 150 Zeichen übernehmen. Hier muss sich also jeder Shop-Betreiber prüfen: Ist das, was da zu lesen ist, auch wirklich sinnvoll für den Nutzer? Macht das Lust, auf das Produkt zu klicken?
  3. Bei FashionID.de wird die Marke im Seitentitel (an erster Position) in Großschreibung ausgeliefert. Das kann natürlich sinnvoll sein, um noch ein bisschen mehr Aufmerksamkeit und damit eine höhere Klickrate zu generieren.
  4. Wer keine Versandkosten hat, sollte das in die Meta Description reinschreiben. Punkt.
  5. Die eigene Marke (also die des Shops) gehört in den Seitentitel. Wenn man sie da selber nicht reinschreibt, wird Google das wahrscheinlich ohnehin für einen machen.
  6. Wenn man Seitentitel oder Meta Description auf Basis von solchen Schablonen zusammenbastelt, sollte man sehr genau prüfen, ob man die gängigen Zeichengrenzen einhält. Einfach den Produktnamen als Meta Description zu übernehmen (siehe Cyberport.de) sorgt dafür, dass die Meta Description zu kurz ist und man dann in der Regel nur eine Zeile Snippet erhält. Das ist unschön und verschenkt vor allem “Screen Real Estate”.
  7. Google verwirft die Meta Description auch oft, wenn die gesuchten Wörter darin nicht vorkommen. Wenn man also schon die Produktbeschreibung in die Meta Description übernimmt, sollte man idealerweise sicherstellen, dass der Produktname auch in der Produktbeschreibung vorkommt.
  8. Würde ich den Preis in die Meta Description aufnehmen? Ich habe keine Daten, um das zu untermauern, aber ich würde das machen, wenn ich der Preisführer bin, also alles zum günstigsten Preis anbieten kann. Ansonsten kann der Preis ja auch ein Argument sein, warum jemand nicht auf mein Listing klickt. Ich bin da auch immer etwas kritisch wg. der Preisangabenverordnung.
  9. Man sieht natürlich bei einigen Beispielen auch, wie schön die so genannten Rich Snippets sind (Sternchenbewertungen mit Preis und Verfügbarkeit). Seitentitel und Meta Description sind sehr wichtig, aber das Generieren von Bewertungen sollte auf der Prio-1-Liste stehen. Denn es geht ja nicht nur um die Sternchen: Textliche Bewertungen werten Produktdetailseiten auch inhaltlich auf!
  10. Bei einigen Kunden (vor allem aus dem Modebereich) hat es sich als sehr wirksam erwiesen, Farben auf real gesuchte Farben abzubilden. Da gibt es im Shop Farben wie “ultramarine”, “black” oder “whitebeige” – aber danach sucht leider niemand. Man sollte solche Phantasiebezeichnungen in das abbilden, was wirklich gesucht wird (also: blau/dunkelblau, schwarz oder weiß). Das gleiche gilt auch für andere Produkteigenschaften (Größe in cm/m, Volumen, Leistung, …).

Wie gesagt: Die Entscheidung ist immer sehr individuell und muss auf Basis der verfügbaren Daten getroffen werden. Optimal ist es natürlich, wenn man mit einem Shop noch ganz am Anfang steht und sich genau überlegen kann, welche Daten man wie für welche Zwecke braucht. Das ist aber der Luxusfall, den ich leider schon sehr lange nicht mehr hatte.

Noch mehr zum Thema?

Die Optimierung von Online-Shops ist ja eines meiner Lieblingsthemen. Wer hierzu noch mehr Input sucht, den lade ich gerne zu meinem Seminar “On-Page-Potenziale für Onlineshops” ein. Da geht es an einem ganzen Tag darum, was man wie an einem Shop optimieren kann – und das in kleinem Kreis. Mit dem Coupon-Code “IKILIKE” gibt es da auch noch 50 Euro Rabatt. Mehr Informationen…

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

2 Kommentare zu “Produktdetailseiten optimieren: 10 Beispiele großer Shops – und 10 Empfehlungen für Shop-Betreiber”

  1. Avatar-Foto Florian

    Danke für diesen umfangreichen und informativen Aritekl, wirklich interessant!
    Was mich interessieren würde ist, wie das eigentlich rechtlich aussieht, die Onlineshops verwenden in den Titels und URLs Markennamen, kann man davon ausgehen, dass die Shops eine Erlaubnis der Marken haben oder darf das jeder verwenden ?

    MfG

  2. Avatar-Foto Markus Hövener

    Ich bin (zum Glück) kein Anwalt, aber meines Wissens nach ist das vollkommen OK, dort Marken auch ohne Zustimmung zu verwenden…

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