Recap: Content Marketing Masters 2015 in Berlin, Teil 2
Hier kommt der zweite Teil unseres Recaps zur Content Marketing Masters 2015 in Berlin. Mein Fazit: sehr positiv. Welche drei Sessions mir am besten gefallen haben, schreibe ich in diesem Beitrag. Der erste Teil des Recaps von Dennis Voltz befindet sich ebenfalls im Blog.
Location und Rahmen
Die Räumlichkeiten des Tagesspiegel in Berlin haben sehr gut gepasst. 10-minütige S-Bahnfahrt vom Hauptbahnhof, helle Räume, funktionierendes W-LAN. Auch das Catering war vom Obst, Müsli und Kaffee morgens über das Mittagsbuffet (zugegeben, hier fehlte das Dessert) bis zum Kuchen wunderbar. Ansonsten ließ der engmaschige Zeitplan zwischen den Vorträgen wenig Raum für Networking. Wer noch nicht zu erschlagen und müde war, konnte das nach der letzten Session bei einem Drink nachholen.
Inhaltsangabe
Die 10 goldenen Regeln für erfolgreiches Seeding
The Power of Visual Content
Moderne Markenführung als Voraussetzung für Content Marketing
Die 10 goldenen Regeln für erfolgreiches Seeding
Nicht nur die Gastredner haben mit guten Vorträgen zum positiven Gesamteindruck beigetragen. Die Präsentation von Maik Metzen und Matthäus Michalik (beide AKM3) hat viele bekannte Beispiele nochmals unter die Lupe genommen und daraus zehn Prinzipien abgeleitet, wie das Streuen von Content funktioniert. Hier redaktionell auf das Wesentliche reduziert bleiben folgende Tipps:
- Passende Inhalte finden und mit der passenden Überschrift versehen
- Keyword-Recherche
- Daten aus AdWords und Webanalyse nutzen
- Tooltips:
Portent Content Idea Generator
Hubspot Blog Topics Generator
- Technische Implementierung (jede hat Vor- und Nachteile)
- Eigene Domain
- Subdomain
- Verzeichnis auf der Hauptwebsite
- Social Media
- Social Media Buttons nicht vergessen, Teilen einfach Machen
- Open Graph richtig nutzen
- AdWords nutzen (Beispiel: Pampers bietet auf „Jungennamen 2015“ und erreicht damit kostengünstig die Zielgruppe der Zukunft)
- E-Newsletter
- Gezielte Kontaktaufnahme (Outreach) an Blogger und Influencer, Magazine, Foren/Communities, Facebook-Gruppen
- Offline-Kanäle, Events oder Apps nutzen
The Power of Visual Content
Aileen Power und Sarah Grogan von Wolfgang Digital haben in einem sehr unterhaltsamen Vortrag viele Beispiele für gelungene visuelle Inhalte gezeigt. Der rote Faden dabei war immer die Frage nach den psychologischen Auslösern dafür, dass Inhalte geteilt werden. Hier ein kurzer Abriss:
1. Praktischer Nutzen
Emotionen mit hoher Erregungskomponente (Im Klartext: Extatische Euphorie führt zum Teilen, entspannte Zufriedenheit nicht):
2. Witzig
Beispiel: Viraler YouTube-Hit von Dollar Shave Club
3. Begeisterung
Beispiel: Red Bull auf Vine
4. Ärger
5. Angst
Beispiel: Greenpeace attackiert LEGO für die Zusammenarbeit mit Shell in einem Video, das Gänsehaut auslöst – mit Erfolg, LEGO hat den Vertrag mit Shell nicht erneuert.
6. Überraschung
Beispiel:
Pro-Tipps:
- Eigene Daten gewinnbringend nutzen und gute, ansprechend aufbereitete Inhalte daraus machen.
- Bereits vorhandene Inhalte wiederverwenden.
Beispiel: Nightmares Fear Factory bei Flickr - User Generated Content (UGC) einsetzen.
Beispiele: Starbucks White Cup Challenge, #ASOSunbox auf Vine
Hier wiederum stellt sich die Frage, wie Nutzer zu Fans werden und warum von einer Erfahrung mit einer Marke weitererzählt wird. Hier schlagen die beiden Referentinnen drei Prinzipien vor:
- Information über sich selbst preiszugeben ist von sich aus belohnend:
Psychologische Studie (Tamir & Mitchell, 2012, Harvard University) - Man sieht cool aus, weil man es teilt (Selbstdarstellung)
- Man teilt etwas Cooles mit Freunden (soziale Währung)
Viele der genannten Erfolgsprinzipien vereint dann das letzte Beispiel in sich:
Content braucht Marke und Marke braucht Content. Moderne Markenführung als Voraussetzung für Content Marketing
Die letzte Präsentation, die ich hier zusammenfassen möchte, hielt Frank Vogel (VOGEL OBENTZ). Sie trug den inoffiziellen Untertitel „Lasst den Content frei!“. Frank Vogel glaubt, dass sich Markenführung auf dem Weg zu funktionierendem, modernem Content-Marketing verändern muss. Die veraltete Markenführung fußt auf Säulen, die nicht mehr zur heutigen Lebenswelt passen, denn online bewegen sich Verbraucher auf Augenhöhe mit Marken und wollen auch so behandelt werden. Content-Marketing ist da eine gute Lösung, weil Inhalte angeboten werden, die freiwillig konsumiert werden, statt wie klassische Werbung dem Empfänger untergemogelt zu werden. Um solche Inhalte anbieten zu können, müssen sich Marketing-Verantwortliche aber von veralteten Standpunkten lösen. Die Modernisierung der fünf Säulen der Markenführung stellt sich Frank Vogel so vor:
Hier stimme ich voll und ganz zu. Schon in der Vergangenheit habe ich im Bezug zum Thema Content-Marketing immer versucht klarzumachen, dass die Substanz der Marke (Werte, Mission, Vision), klar definiert sein muss, bevor glaubwürdige, gute Inhalte produziert werden können.
Zusammenfassungen weiterer Sessions gibt es in Teil 1 unseres Recaps.
Andreas Schülke
Andreas Schülke leitet als Head of Agency die Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Er schreibt schwerpunktmäßig zu den Themen Content-Marketing, Linkaufbau und SEO.
Privat treibt er viel Sport und ist Spielertrainer beim Freizeitliga-Verein SC Münster United. Außerdem ist er Fan von Werder Bremen und musikbegeisterter Hobbykoch.
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Juli 11th, 2015 at 20:30
Weiß jemand, ob der Page Range von Google noch Relevant ist oder nicht mehr so wie früher ? Über eine Nachricht würde ich mich sehr freuen 🙂
Juli 13th, 2015 at 08:51
Wahrscheinlich ist der PageRank gemeint? Dieser ist nicht relevant bzw. aussagekräftig. Zum einen, weil der öffentliche Toolbar-PageRank, gar nicht mehr aktualisiert wird (https://webmagazin.de/business/seo/seo-news-kein-weiteres-toolbar-pagerank-update-302000). Zum anderen, weil der Google-interne PageRank nur einen kleinen Teil des sehr komplexen Ranking-Algorithmus darstellt.