Google+: “zuletzt Beitragender” führt zum Verlust der Autorenverlinkung

17. April 2013 | Von in SEO, Social Media

Bei Google+ gab es still und heimlich eine Änderung in den Links, die aus einem Google+ Profil im Bereich “Macht mit bei” gesetzt werden können. Und sie hat offenbar Auswirkungen auf die Zuordnung der Autorenschaft bei Artikeln.

suchergebnis-mit-ohne-autor

Für Autoren mit Google+-Profil ist es, um die Anzeige eines Profilbildes in den Suchergebnissen zu ermöglichen, nötig, eine gegenseitige Verknüpfung von Artikel oder Plattform mit dem eigenen Google+-Profil herzustellen, dort idealerweise unter “Macht mit bei”. Hier das Suchergebnis für einen Artikel nach der Verknüpfung:

suchergebnis-mit-autor

 

Es ist nunmehr allerdings möglich, bei Links, die im Profil unter “Macht mit bei” gesetzt werden, anzugeben, ob man “Aktuell Beitragender” oder “Zuletzt Beitragender” ist. Letzteres soll dabei wohl soviel heißen wie “Ich werde dort künftig keine weiteren Beiträge schreiben” (siehe Screenshot).

Auswahl aktuell oder zuletzt Beitragender

Solange “aktuell Beitragender” gesetzt ist, funktioniert die Autorenverknüpfung auch so, wie man es erwarten würde (Klick zum Vergrößern). Hier getestet im Structured Data Testing Tool von Google:

funktioniert

Sobald aber die Auswahl auf “zuletzt Beitragender” geändert wird, ist’s Essig mit der Anzeige im Structured Data Testing Tool – die Autorenverknüpfung für den Artikel ist ganz offenkundig nicht mehr hergestellt:

funktioniert-nicht-mehr

Was das bringen soll, ist mir ehrlich gesagt schleierhaft. Der einzige Anwendungsfall, der mir dazu einfällt, ist, wenn jemand (ein Autor) nicht mehr möchte, dass seine Beiträge in Kombination mit seinem Bild oder Link zu Google+ gezeigt werden. Doch es nicht wirklich klug von Google, diese neue Funktionalität völlig unerklärt zu lassen. Denn der Arglose, der sich beim Klick darauf nichts denkt und meint, er hätte nur einmalig etwas verfasst, verliert möglicherweise einfach seine Profilverlinkung in den Suchergebnissen und merkt es möglicherweise noch nicht einmal.

Und wenn es jemand merkt … welche Einstellung wird er künftig wohl standardmäßig wählen?

Aufgefallen ist mir das zufällig, weil einer unserer suchradar-Gastautoren darum bat, eine rel=”author”-Verknüpfung in seinem Artikel zu erhalten, die aber partout nicht dazu führte, dass sein Bild in den Suchergebnissen zu dem Artikel auftauchte. Und wenn selbst versierte Benutzer, wie der erwähnte Autor – und ich zähle mich selbst auch mal dazu -, nicht wissen, woran das liegt, wie soll dann erst jemand, der von dem Thema nur am Rande Ahnung hat, das erahnen.

Hier muss also dringend von Google nachgebessert werden. Ob durch bessere Erklärung der Funktion (im Moment findet sich nicht einmal in der Hilfe etwas dazu) oder Umbenennung des Dropdown-Menüs (“Profil-Verknüpfung im Suchergebnis löschen” oder ähnliches) sei dahingestellt.

Denn ansonsten könnte das zum Gegenteil dessen führen, was Google möchte. Dann würden immer mehr Einblendungen von Autoren verschwinden, die “eigentlich” als vertrauensbildende Maßnahme in Suchergebnissen gedacht sind …

The following two tabs change content below.
Avatar-Foto

Maik Bruns

Maik Bruns war bis 2017 Berater für SEO und Webanalyse in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als Online-Marketing-Enthusiast schrieb er zu diesen Themen im Bloofusion-Blog (damals: Die Internetkapitäne), im SEO-, SEA- und E-Commerce-Magazin suchradar und natürlich bei Twitter und Google+.

Maik Bruns ist unter anderem in den folgenden sozialen Netzwerken zu finden:

10 Kommentare zu “Google+: “zuletzt Beitragender” führt zum Verlust der Autorenverlinkung”

  1. Avatar-Foto manfred

    hmm…

    nun mir ist es gestern ebenfalls so ergangen als ich eine neue Site in mein Profil eingetragen habe …

    Nur mal weitergedacht kann ja auch das nicht der Weisheits letzter Schluss sein denn wenn ich nun aus meinem G+ Profil eine Seite entferne oder auf einer Page die Authorenverknüpfung dann ist ja nicht nur mein Bild als Autor beim ehemaligen Arbeitgeber weg … nein es ist ja auch meine Authority mehr oder weniger weg bzw verringert …

    Also da müssen sich die Jungs von Google wohl noch mal intensiver damit beschäftigen … denn nur weil ich einen neuen Job habe habe ich ja meine Kompetenz nicht verloren …

  2. Avatar-Foto Maik

    Das sehe ich ähnlich. Aber wer weiß, vielleicht gibt es so etwas wie einen Reputationsbuffer, der sich mit der Dauer und Anzahl der angezeigten Suchergebnisse, die einem Autor zuzuweisen sind, erhöht bzw. speichert. Ist eine Möglichkeit. Wenn dann irgendwann keine Ergebnisse mehr vorhanden sind, verringert sich dieser Wert vielleicht. Was ja auch in gewisser Weise auch sinnvoll wäre – denn wer schreibt, der bleibt.

    Vermutlich geht es Google mit der im Artikel genannten Option wirklich eher darum, einem Autor die Entscheidungsmöglichkeit zu geben, ob er weiterhin für bestimmte Artikel angezeigt werden möchte oder nicht. Aber das ist, und da hast du vollkommen Recht – noch überarbeitungswürdig.

  3. Avatar-Foto Even

    Die Unübersichtlichkeit von Google+ erinnert mich an diesem Punkt an das Privatsphären-Drama von Facebook. Mir erschließt sich bislang in keiner Weise, was genau womit verknüpft ist. Ob das der strategische Sinn eines konkurrierendes Netzwerks sein kann?

  4. Avatar-Foto Raphael

    Dein Artikel mag plausibel klingen, ist aber in der Tat nicht so.

    Meine Webseite ist schon davor betroffen gewesen, genauso wie viele andere auch.

    Diese Änderung wurde erst viel später getätigt, als wir es im Webmaster Forum gemeldet haben.

    Die passende Einstellung ist schon von Anfang an gesetzt und es hat sich nichts getan.

    Daher kann ich eigentlich sagen, dass dies nicht das Problem ist.

  5. Avatar-Foto Maik

    @Raphael, ich muss gestehen, dass ich deinen Kommentar nicht ganz verstehe. Wovon ist deine Website (und die anscheinend vielen anderen) betroffen gewesen? Was habt ihr (wer?) im Webmaster Forum gemeldet? Was ist denn die “passende Einstellung”. Und zuletzt: Was genau stellst du als Problem fest?
    🙂

  6. Avatar-Foto Moni

    Vielleicht sollte man das eher aus Sicht eines Unternehmens sehen. Muss der bisherige Autor das Unternehmen verlassen – warum auch immer – kann das Unternehmen, sofern vorab vertraglich festgehalten, den Autor dadurch aus den Ergebnissen in Bezug auf die Firmenwebseite/Blog “verbannen”.

  7. Avatar-Foto Maik

    Das ist zwar richtig, es war aber noch nie ein Problem, einen Autor zu “verbannen”. Das ist ja auch unabhängig von der Option, die ein Autor hat. Einfach den Artikel löschen – und fertig. 🙂

    Und: Warum sollte das vertraglich vereinbart werden müssen, dass das Unternehmen jemanden, der nicht mehr für dieses tätig ist, nicht mehr mit rel=”author” verlinkt? Es ist das Recht des Unternehmens als Seiteninhaber die dort zu findenden Inhalte selber festzulegen.

  8. Avatar-Foto Moni

    Den Artikel ansich will das Unternehmen ja viell. gar nicht löschen, nur nicht, dass ein Foto angezeigt wird, von einem Mitarbeiter, der gar nicht mehr dort arbeitet.
    Die “Macht” der Auswahl (zuletzt Beitragender) ist aber im Account des Autors, deshalb vertraglich. Geht für viele sicherlich schneller, als ins Websystem einzugreifen.
    Muss man aber als Unternehmen natürlich wissen und war auch nur mal um die Ecke gedacht.;-)

  9. Avatar-Foto Maik

    Die Möglichkeit, das Google+-Profil des Autors zu unterdrücken, hat das Unternehmen schon dadurch, dass es einfach den Link zum Autorenprofil inkl. rel=”author” vom Artikel entfernen kann. So hat der Artikel Bestand, der Autor wird aber – Stand der Dinge heute – nicht mehr in den Suchergebnissen angezeigt. 🙂
    Auf der Gegenseite kann der Autor in seinem Google+ Profil ebenfalls unterbinden, dass das Autorenprofil weiterhin im Suchergebnis angezeigt wird. So haben beide Parteien – Unternehmen und Autor – die Möglichkeit, die Autorenverlinkung in den Suchergebnissen zu beenden. Und alles ist gut. Niemand kann also “gezwungen” werden, das Autorenbild zu tolerieren, wenn er nicht mag. Es muss quasi immer einvernehmlich geschehen.

  10. Avatar-Foto Claus

    Das ist eine rechtliche Sache. Möglichkeit “sofort” die Anzeigen/Verbindung zu löschen (auch bei Verifizierung über Unternehmens-E-Mail ;-)). Ohne diesen Knopf, würden sich viele lautstark zurecht aufregen. Mehr als zu grübeln, wie das den Authorrank beeinflussen könnte. G. ist etwas intelligenter.;-)

Kommentieren