Tipp für Website-Relaunches: Nicht zuviel auf einmal ändern

2. Oktober 2012 | Von in SEO

Wir beobachten laufend ein paar hundert Domains, um bestimmte Trends zu finden. Und das liefert dann auch mal echte Highlights wie die nahezu komplette Entfernung von www.tamaris.de aus dem Index, weil nach dem Relaunch dort in jeder Seite ein Robots-Meta-Tag “noindex” eingetragen war.

In dieser Woche ist mir wieder jemand aufgefallen:

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Das ist der Sichtbarkeitsindex für die Domain www.real-onlineshop.de, die wohl einen Relaunch erfahren hat und nun unter onlineshop.real.de residiert.

So ganz scheint Google mit dem Umzug aber nicht klarzukommen. Die Anzahl der indexierten Seiten auf der alten Site hat sich jedenfalls nicht parallel zum Sichtbarkeitsindex entwickelt – im Gegenteil:

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Auf der neuen Site passiert aber schon einiges:

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Der Sichtbarkeitsindex der neuen Site kann die Verluste der alten Site aber leider noch nicht auffangen:

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Für mich riecht das ein wenig danach, dass der Umzug hier nicht ganz geglückt ist. Vor allem scheint mir hier der Fall vorzuliegen, dass gleichzeitig dreierlei gemacht wurde:

  • Änderung der Domain
  • Änderung der URL-Struktur
  • Änderung des Produktportfolios (denn viele der alten Produkte scheint es nicht mehr im neuen Shop zu geben)

Da kann eine Suchmaschine wohl nur durcheinander kommen.

Wir haben aktuell den Fall, bei dem ein Kunde die Domain und gleichzeitig die Site-Struktur ändern möchte. Wir haben uns allerdings zusammen mit dem Kunden dafür entschieden, das gestaffelt zu machen.

Schritt 1: Die Domain zieht um – nach dem Lehrbuch: 301-Umleitungen einrichten, Domain-Umzug vorher in Google Webmaster Tools melden

Schritt 2: Sobald alles umgezogen ist, wird auch die Site-Struktur geändert. Auch das natürlich nach dem Lehrbuch (vor allem: 301-Umleitungen).

Dann sollten solche Effekte wie oben auch nicht auftreten…

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Markus Hövener

Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.

Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.

4 Kommentare zu “Tipp für Website-Relaunches: Nicht zuviel auf einmal ändern”

  1. Avatar-Foto noop

    Aus Sicht des „heiligen SEO“ mag das ja alles stimmen, für einen normal denkenden Menschen ist es eher logisch, eine Umstellung einmal, nicht dreimal zu machen. Z.B. Domain und Url-Struktur. Soll man jetzt nur für Google auf die neue URL den alten Mist raufspielen? Wie lange macht denn der Endkunde das mit? Ach übrigens: Sie finden uns heute auf einer neuen Domain. Ach übrigens: nächsten Monat stimmen all Ihre Bookmarks dann wieder nicht mehr.
    Gute SEO und verärgerte Kunden, na was für ein toller Effekt.

  2. Avatar-Foto Benjamin

    Sicher das Google da nicht mit klar kommt oder vielleicht das Visibilitytool die neue Subdomain (Hostname) unordentlich der alten Variante gegenüberstellt?

  3. Avatar-Foto Markus

    Glaube schon, dass SISTRIX das hier korrekt darstellt. REAL ist leider kein Kunde, so dass ich hier keine tieferen Einsichten habe…

  4. Avatar-Foto Marcus Franke Online Marketing

    Hallo noop,

    warum sollten bei einem “richtigen” Umzug die Bookmarks nicht mehr funktionieren? Der Redict mit 301 sollte bei großen Projekten und viel generierten Traffic im Vordergrund stehen, sonst macht man sich Arbeit von Jahren in kurzer Zeit zu nichte. Bei kleineren Projekten ohne viel Traffic kann man schon einmal die Umleitung sein lassen und neu Indizieren lassen, je nachdem was mehr kostet

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