Das neue Knowledge Graph Carousel: Attraktiv, aber nicht vollständig
Google hat jetzt für die englischsprachige Suche das “Knowledge Graph Carousel” vorgestellt. Den Knowledge Graph gab es ja vorher schon, aber jetzt geht es um die Situation, dass man etwas sucht, für das es im Knowledge Graph mehrere passende Instanzen gibt.
Wer nach etwas wie “museums in nyc” sucht, für das es viele Objekte gibt, erhält dann oben einen “Slider” mit den jeweiligen Objekten:
Wenn man ein Objekt aus dem Slider auswählt, startet man damit eine neue Suchanfrage, bei der der Slider aber oben sichtbar bleibt:
Solange das nur für “unkommerzielle” Dinge wie Museen, Theater oder Seen kommt, wird das wohl nur wenigen Unternehmen weh tun. Es ist mir zum jetzigen Zeitpunkt nicht gelungen, ein Carousel für “kommerzielle” lokale Dinge wie Hotels oder Restaurants hinzubekommen. Meiner Meinung nach würde das auch keinen großen Sinn ergeben, aber wer weiß schon, was Google da plant.
Ich finde die Einbindung grundsätzlich interessant und ich denke auch, dass sie stark genutzt werden wird, weil sie eben grafisch so attraktiv eingebunden ist. Das System hat aber wie immer auch einen kleinen Haken – und zwar den üblichen: “the rich getting richer”. Die attraktivste Einbindung bekommt eben in der Regel das bekannteste Objekt. Und das sorgt natürlich nicht gerade dafür, dass auch kleinere, vielleicht attraktivere Objekte auch eine Chance bekommen.
Außerdem ist die Datenbank wohl weit davon entfernt, vollständig zu sein. Wenn man z. B. nach “museums in berlin” sucht, erhält man diese noch recht dünne Liste:
Die Liste in München ist etwas umfangreicher, für Hamburg gibt es gar keine.
Das kann aber alles noch der Tatsache geschuldet sein, dass die neue Funktion für Deutschland noch gar nicht freigeschaltet ist. Dennoch: Google wird sich darauf vorbereiten müssen, dass solche Funktionen auch Begehrlichkeiten wechseln.
Die alte Pinakothek wird ja korrekterweise als Museum eingestuft…
… aber das Deutsche Theatermuseum eben nicht:
Da würde ich als Museumsdirektor doch mal bei Google vorsprechen. Ob die dafür wohl bereit sind?
Von Google gibt es übrigens noch ein Video zum Thema:
Markus Hövener
Markus Hövener ist Gründer und SEO Advocate der auf SEO und SEA spezialisierten Online-Marketing-Agentur Bloofusion. Als geschäftsführender Gesellschafter von Bloofusion Germany ist er verantwortlich für alle Aktivitäten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Markus Hövener ist Buchautor, Podcaster und Autor vieler Artikel und Studien rund um SEO.
Markus hat vier Kinder, spielt in seiner Freizeit gerne Klavier (vor allem Jazz) und genießt das Leben.
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