Viel Lärm um geänderte Anzeigenrotation

11. Dezember 2011 | Von in SEA

Die Ankündigung von Google, in manchen AdWords-Kampagnen demnächst die Anzeigenrotation umzustellen, ist eigentlich kaum erwähnenswert. Trotzdem hat sie diese Woche für etwas Unruhe gesorgt, weshalb ich kurz darauf eingehen möchte.

Konkret wurde folgendes angekündigt: Kampagnen, die

  • das Conversion-Optimierungstool und/oder
  • den auto-optimierten CPC verwenden und
  • die Anzeigenrotation auf für Klicks optimieren eingestellt haben,

bekommen die Anzeigenrotation automatisch umgestellt auf für Conversions optimieren. Die Umstellung soll im Februar erfolgen. Wer das nicht möchte, muss bis Ende Januar ein Formular ausfüllen.

Google hat für diesen Eingriff etwas Kritik einstecken müssen. In meinen Augen ist das Ganze aber nur sinnvoll – für Google wie für die Werbekunden.

Für Werbekunden gilt üblicherweise, dass die Einstellung für Conversions optimieren sinnvoller ist als für Klicks optimieren . Das gilt gerade für solche Kunden, die durch die Verwendung von einem der beiden Tools zeigen, dass sie primär an Conversions interessiert sind. In den meisten Fällen dürfte einfach vergessen worden sein, die Standardeinstellung zu ändern.

Für Google ist die Änderung natürlich auch sinnvoll. Einerseits, weil einige AdWords-Kunden wegen der besseren Ergebnisse zufriedener mit AdWords sein können. Vor allem aber, weil Google damit mehr Geld verdienen kann. Denn je besser eine Anzeige konvertiert, desto höhere Gebote können die Optimierungstools abgeben.

Also auch wenn dieser Zug von Google wie eine unwillkommene Zwangsmaßnahme daher kommt: Schaden sollte das niemandem, so dass man dem gelassen entgegen sehen kann. Klüger ist es natürlich, die Umstellung ggf. gleich selbst vorzunehmen.

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Martin Röttgerding

Martin Röttgerding ist Head of SEA in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über Google Ads im Bloofusion-Blog und hin und wieder in seinem SEA-Profi-Blog PPC Epiphany.

Martin Röttgerding ist auf LinkedIn zu finden.

7 Kommentare zu “Viel Lärm um geänderte Anzeigenrotation”

  1. Avatar-Foto David

    Heyho,

    wie sieht das mit den Klickraten aus? Ich würde stark vermuten, dass die im unteren Bereich angezeigten Anzeigen deutlich schwächere Klickraten erzielen – aber das kann ja kaum in Googles Interesse liegen.

    Ein weiterer Punkt ist, dass anscheinend nach und nach die nicht-top-Anzeigen verschwinden, was bedeutet, dass um die Premiumpositionen evtl. bald ein richtiger Gebotskampf losgeht.

    Was mich interessieren würde: kann man einsehen, wann Anzeigen oben oder unten eingeblendet werden und ob es da Unterschiede in den Klickraten gibt?

    Grüße,

    David

  2. Avatar-Foto Thomas

    Aber conversion-optimiert geht doch nur mit eingebautem AdWords Conversion Tracking, oder? Ich denke, daher kommt der Lärm…

  3. Avatar-Foto Martin

    Ohne das Conversion-Tracking kann man den Conversion Optimizer nicht benutzen und die anderen beiden Einstellungen (auto-optimierter CPC und “für Conversions optimieren”) tun einfach gar nichts. Von daher hat da niemand einen Nachteil…

    @David: Ich kann Deinen Kommentar gerade nicht einordnen – darauf, ob Anzeigen oben oder unten eingeblendet werden, hat die Sache hier ja gar keinen Einfluss.

    Zu Deiner Frage nach Klickraten oben und unten: Google hat die Auswertungsmöglichkeiten auf eine Segmentierung nach “Top-Positionen” und “Andere” beschränkt. Weil “Andere” auch die Seitenpositionen enthält, lassen sich keine Schlüsse für die unteren Positionen ziehen.

  4. Avatar-Foto Thomas

    Für eine Bewertung der Klick- und Conversionraten in Bezug auf Anzeigenposition empfiehlt sich der ValueTrack-Parameter {adposition}. Dort gibt es als Wert “t”, “s” und “o”, also _T_op-Position, _S_eitenleiste und “_o_ther”, was dann wohl für die neuen bottom-Ads steht.

  5. Avatar-Foto Martin

    Hmja, nur Klickraten bekommt man damit leider auch nicht. Du siehst ja nur die Klicks, nicht die Impressionen…

  6. Avatar-Foto Thomas

    Och, nimmt man noch {keyword}, {matchtype} und {network} mit auf, hat man es schon sehr genau und könnte es sogar wieder mit den Reporting-Daten aus AdWords abgleichen.
    Dann kann man das eigentlich alles ganz sauber auswerten – wenn auch aufwendig. Mit ein wenig Verdichtung lassen sich dann konkrete Ableitungen treffen.
    http://support.google.com/adwords/bin/answer.py?hl=de&answer=178482 (alle ValueTrack Parameter in der Übersicht)

  7. Avatar-Foto Martin

    Ich glaube, wir reden da von verschiedenen Dingen. Mit ValueTrack bekommst Du nur dann Daten, wenn jemand auf Deine Anzeige klickt. Man bekommst aber keine Daten über die ganzen restlichen Impressionen, wo niemand geklickt hat. Am Ende weiß man etwa, dass 123 Klicks von den unteren Positionen gekommen sind – wie viele Impressionen es da gab, lässt sich damit aber nicht herausfinden. Dementsprechend gibt’s auch keine Chance, die Klickrate zu bestimmen.

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