Google wird persönlich: Google Advice
Kurz bevor Konzerngründer Larry Page am Montag wieder das Ruder übernimmt, kündigt Google tiefgreifende Änderungen an. Anstatt wie bisher einfach nur Ergebnisse zu bestimmten Suchanfragen zu liefern, soll Google künftig deutlich persönlicher werden. Dazu startet Google nun den neuen Dienst “Google Advice”, der aber gar nicht als separater Dienst abgerufen werden kann. Nach Google-Angaben wird dieser Dienst schon automatisch bei allen Google-Ergebnissen Verwendung finden.
Google Advice liefert nicht mehr einfach nur die Ergebnisse zu einer Suchanfrage, sondern geht direkt auf die Bedürfnisse des Nutzers ein. Wird beispielsweise nach “pizza” gesucht, erkennt Google, dass der Nutzer offensichtlich hungrig ist und bietet neben dem Pizzaboten auch noch Alternativen an.
Neben offenkundigen Nutzerbedürfnissen liegt Google auch das Wohl des Nutzers selbst am Herzen. Deutet beispielsweise die Suchhistorie eines Nutzers auf bestimmte Probleme hin, so weist Google Advice dezent auf Lösungsansätze hin.
Google Advice stützt sich allerdings nicht nur auf die Suchhistorie des Nutzers. “Google weiß wesentlich mehr über Sie als Sie denken. Gleichzeitig haben wir Zugriff auf so ziemlich jede Information zu jedem Thema”, so ein Unternehmenssprecher. “Indem wir alles miteinander verknüpfen, machen wir aus der Suchmaschine einen universalen Ratgeber für alle Lebenslagen.”
So soll Google Advice beispielsweise bei Anschaffungen wie einem neuen Auto gleich passende, auf den Nutzer zugeschnittene Suchergebnisse liefern. Berücksichtigt werden dabei Interessen des Nutzers sowie demographische Angaben. Ein erster Praxistest fiel allerdings ernüchternd aus:
Datenschützer sind indes wenig begeistert von Googles neuestem Feature. “Das zeigt wieder einmal, dass Google sich nicht im mindesten für die Privatsphäre seiner Nutzer interessiert”, so Datenschützer Johannes Melchior. Im Netz scheint diese Meinung allerdings niemand zu teilen. Denn auch wer sich hier informieren möchte, muss ja schließlich Google Advice nutzen:
Insgesamt wird sich zeigen müssen, wie weit die Eingriffe in die Privatsphäre wirklich gehen. Offensichtlich hat Google hier aber noch Nachbesserungsbedarf. Auf unserer Wunschliste stehen da auf jeden Fall:
- Ein Ausschalter für den Dienst
- Getrennte Nutzer, damit es keine Überschneidungen bei den Empfehlungen gibt
- Einstellungen für Bereiche, in denen man keine Empfehlungen wünscht (Ernährung, Alkohol, Sexualverhalten, Religion, Politik, …)
- Die Möglichkeit, eine konkrete Empfehlung zu übergehen (sonst erfahre ich das mit dem Datenschutz ja nie)
Dann könnte es echt was werden mit dem Dienst, denn viele der Vorschläge sind zwar erstmal recht forsch und wenig galant formuliert, helfen aber dann doch bei der täglichen Suche.
Martin Röttgerding
Martin Röttgerding ist Head of SEA in der Online-Marketing-Agentur Bloofusion und schreibt schwerpunktmäßig über Google Ads im Bloofusion-Blog und hin und wieder in seinem SEA-Profi-Blog PPC Epiphany.
Martin Röttgerding ist auf LinkedIn zu finden.
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April 1st, 2011 at 09:40
März März 🙂
April 1st, 2011 at 10:59
DAS IST DAS ENDE VON SEO!SEO IST TOT!
Haha – gelungen!! 😀
April 1st, 2011 at 11:57
Sooooooo süüüüß… oooh knuddel knuddel…
April 1st, 2011 at 14:56
prophetisch… 😉
April 2nd, 2011 at 00:10
Den Ausschalter gibt’s gleich dreifach:
1. Bing verwenden
2. Rechner abschalten
3. AKW’s vom Netz nehmen
April 2nd, 2011 at 13:08
Genau, MeisterBing. Aber wenn das Ding zwischen den Ohren nicht funktioniert nützt auch das nichts…
Schon mal auf’s Datum geschaut?…
🙂